Einschreibung am Medcampus (jku) Teil 3

Und es gibt noch mehr zu besorgen und zu erledigen...

Stethoskop & Blutdruckmanschette und andere Basisausrüstung

Nicht gleich am ersten Tag, aber im Laufe des ersten Semesters (spätestens zur SAP) benötigt man ein Stethoskop. Auch ein Blutdruckmanschette und Maßband sind sinnvoll, im zweiten Semester auch eine neurologische Stimmgabel, ein Reflexhammer und bei Bedarf Material, um zu Hause Blutabnahmen und Injektionen üben zu können. Für Lagerung und Transport bietet sich außerdem ein passendes Etui an (dann hat man alles beisammen und es wird nicht verschmutzt oder beschädigt). Weiters habe ich meistens eine Reisegröße Desinfektionsmittel dabei.

Vorbereitung zu Studienbeginn Teil 3 Ich weiß, hier gehen die Meinungen auseinander.

  • Von: Für Bildung geb’ ich doch nichts aus (bzw. das hat die Uni zu Verfügung zu stellen) und ich bin ein Naturtalent, ich muss das nicht üben (bzw. vielleicht hab ich Glück und brauch es in Prüfung und Beruf nie). Es gibt keine Vorschrift, das zu haben und man kann es ja irgendwann später vielleicht noch kaufen, wenn man es nicht irgendwo mitgehen lassen kann. Außerdem gibt es auch ein paar Leihsachen.
  • Bis: Es muss die allerteuerste Luxusvariante mit allem drum und dran und modischem Schnickschanck sein, auch wenn sie keinen technischen Vorteil bietet und ich keine Ahnung hab, welchen Mehrwert die Luxusvariante bietet bzw. wie ich daraus einen Vorteil ziehen kann.

Ich hab mich für den Mittelweg entschieden, nicht erst zu Studienbeginn, sondern schon vor Jahren im Rahmen der HP-Ausbildung und für die HP-Praxis. Deswegen musste ich mir nichts neues kaufen. Trotzdem ein paar Worte dazu: Generell möchte vor den „das kann man ja später noch machen / besorgen“-SagerInnen etwas warnen, die es in meinem Jahrgang gab (mittlerweile sind sie verschwunden). Denn plötzlich braucht man es, ohne dass es vorher angekündigt worden ist und dann kann man es nicht einfach aus dem Hut zaubern. So hat man die Chance, es sich in Ruhe zu überlegen und hat kein Problem mit Lieferzeiten etc. Von daher würde zumindest das Stethoskop schon frühzeitig bestellen. Zudem kann man dann von Anfang an mit seinen Geräten üben. Ich würde auch nicht unbedingt ein Spielzeug-Stethoskop nehmen, mit denen man so tun kann, als ob. Diese sind zwar deutlich günstiger, aber was will man damit lernen? Wenn man sich eh schon etwas schwer tut, überhaupt das richtige zu hören oder korrekt zu messen, dann tut man sich mit hochwertiger Ausrüstung deutlich leichter. Jemand mit 20 Jahren Erfahrung schafft’s vielleicht auch mit einem Billig-Gerät, das fast auseinander fällt, wenn man es nur anfasst. AnfängerInnen tun sich schwerer. Und wenn man vorhat, später damit zu arbeiten, lohnt es sich doppelt auf Qualität zu achten, oder möchtest du dann auch nur so tun, als ob?!

Zudem sind solche Geräte nichts, was man jedes Jahr wie ein Smartphone neu kauft, wenn es grad aus der Mode ist. Die meisten haben ihre Geräte ein Berufsleben oder zumindest viele Jahre lang. Manche bauen sogar eine Art emotionale Bindung zu ihrem Stethoskop auf. Von daher macht es schon Sinn, sich zu überlegen, was man kauft. Und bevor man dann nach ein paar Monaten noch mal alles kauft, kann es wirtschaftlicher sein, gleich ein langlebiges, ggf. wartungsfähiges (Eichung, Ersatzteile, Zusätze…) Qualitätsprodukt zu kaufen. Umgekehrt muss man aber keine Unsummen für die Erstausstattung ausgeben. Wenn man ein bisschen recherchiert und Preise vergleicht findet man es z.B. in diversen Praxis-Bedarfs-Shops zu erträglichen Preisen. Es muss nicht aus den vielbeworbenen Shops sein, die mit Studentenrabatt werben und dann immer noch höhere Preise haben. Ich weiß, es gibt das Gerücht, alles andere wären chinesische Imitate, aber wenn man sich die Shops genauer anschaut, bekommt man schon ein Gefühl dafür, welche seriös sind. Und auch wenn ich weiß, dass es für manche ein Statussymbol ist, kann ich auf manches Extra wie ein rosa Stethoskop mit Glitzer oder ein schwarzes, vergoldetes Platinstethoskop natürlich mit Gravur für 400 Euro gut verzichten. Aber wer’s braucht…

Zu den Leihgeräten: Ja, die gibt es, aber für 15 Leute oft nur 1-2 Stück, auch am Verbrauchsmaterial mangelt es. Das bedeutet, man hat kaum eine Chance zu üben und/oder lang warten muss. Außerdem legt die jku anscheinend keinen Wert auf Qualität. Vieles fällt für mich unter die Kategorie Spielzeug und/oder ist defekt. Warum da nicht ausreichend und qualitativ zumindest akzeptable und gepflegte Sachen angeschafft werden (oder eine Anschaffungsliste herausgegeben wird, was sich jede/r selbst besorgen soll), erschließt sich mir nicht. Fast alle DozentInnen jammern und meckern, keine/r fühlt sich zuständig.

Ein weiterer guter Grund für die Anschaffung eines eigenen Stethoskops ist, dass die Leihgeräte vermutlich nicht alle regelmäßig desinfiziert werden. Man kann es aber nicht verwenden, ohne es ins Ohr zu stecken. Ich bin bestimmt kein Hygieneapostel und auch nicht überängstlich, aber es ist nicht lustig sich da einen wehrhaften Keim einzufangen, mit dem man dann entsprechende Probleme hat. Es erschwert das Studieren immens, wenn man einige Zeit nichts oder schlecht hört, ganz davon abgesehen, dass es auch sonst belastend ist. Da hilft einfach nur Eigeninitiative. Wenn man es sich leisten kann, ist zumindest ein Stethoskop eine Überlegung wert, der Rest nach und nach sinnvoll.

Ordinationspraktikum

Im ersten Semester muss man ein Ordinationspraktikum absolvieren (1 Vormittag). Dies kann man bei einer/m der vorgegebenen ÄrztInnen machen (zu vorgegebenen bzw. nur beschränkt wählbaren Terminen) oder man organisiert sich selbst einen Praktikumsplatz bei einer Hausarztpraxis (in Österreich). Es bringt zwar noch nichts, das vor Studienbeginn schon auszumachen, aber wenn man eine/n Arzt/Ärztin kennt, bei der / dem man gern das Praktikum machen würde, kann es sinnvoll sein, da schon mal vorzufühlen, ob es denn dann möglich wäre.

Fortsetzung folgt…

Wellness Corporate Solutions, CC BY-SA 2.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0, via Wikimedia Commons

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