Praktikum Physiologie

Parallel zur Vorlesung gab es auch ein Praktikum im Modul Physiologie. Das Praktikum bestand aus vier Einheiten zu den Themen Nervenleitung, Sensorik, Atmung, Gefäße. Zu Beginn bekam jeder einen Link zu einer Webseite zugeschickt, an dem man sich (tunlichst mit seiner Uni-Mailadresse) registriert. Diesen Zugang benötigt man um sich im Praktikum auf dieser Webseite mit einer Gruppe einloggen zu können, um die dort hinterlegten Aufgaben bearbeiten zu können. Am Anfang bzw. am Ende wartet dann noch ein Testat. Dazu loggt man sich auf seinem Smartphone in der Webseite (einzeln) ein und beantwortet 4 MC-Fragen. Von diesen muss man zwei richtig haben und insgesamt mindestens 3 von 4 Testaten um die LV zu bestehen. Ob man bestanden hat, erfährt man am nächsten Tag (die, die nicht bestanden haben, bekommen eine Mail). Hat man 1-2 Testate richtig, muss man eine Ersatzleistung bringen. Wie die aussieht, weiß ich nicht genau, weil ich das nicht musste. Das ganze wird von studentischen Tutoren betreut, die recht nett sind und aufpassen, dass man nichts anstellt, aber inhaltliche Fragen nicht beantworten sollen. Einmal war auch kurz der Professor da und hat allen zugewunken und zur Bewertung der Tutoren mittels Fragebogen (über QR-Code) aufgefordert.

Physiologie Praktikum Herz Eigentlich ist das eine super Idee, die an sich interessanten und auch wichtigen Vorlesungsinhalte gleich praktisch anwenden zu dürfen, so einen Praxisbezug herzustellen und ein besseres Verständnis zu entwickeln. Es waren an sich auch schöne Übungen und das Tool war recht modern und eigentlich total cool gemacht. Das Problem ist: Der Zeitdruck ist so groß, dass man keine Chance hat, zu verstehen, was man da eigentlich macht. Man kann nur im Akkord die umfangreichen Aufgaben irgendwie bearbeiten. Texte lesen? Nachdenken? Diskutieren? Keine Zeit. Wie eine Studienkollegin so schön sagte: Spaßig, aber sinnlos.

Das zweite große Problem war das Organisationschaos. Der Professor kommuniziert nämlich nicht gern selbst mit den StudentInnen, sondern schickt seine MitarbeiterInnen vor. Diesen gibt er aber keine organisatorischen Infos (oder jedem andere). Vielleicht hat er es sich auch selbst nicht so genau überlegt. Es geht also drunter und drüber. Nach der letzten LV haben wir dann alle organisatorischen Infos bekommen.

Auch etwas nervig war, dass eine „Verkleidung“ mit Kittel Pflicht ist; man braucht ihn zwar eigentlich nicht wirklich, aber der Professor besteht darauf. Dass es an anderer Stelle mit der Hygiene hapert, ignorieren wir mal…

Am nervigsten waren eigentlich die Testate: Eigentlich ist auch das eine tolle Idee. Man wird zum Lernen der VO Inhalte angehalten, sodass man fürs Praktikum vorbereitet ist, für die Prüfungsvorbereitung schon einen guten Grundstock hat und ein Gefühl für die Fragestellungen bekommt. Nur: Erstens müsste man dann Zeit haben sich mit den Praktikumsinhalten inhaltlich auseinanderzusetzen und zweitens müsste die VO Inhalte rechtzeitig vorher zu Verfügung gestellt werden und nicht am Tag danach (Atmung) oder am späten Vorabend (Gefäße). Man hat also kaum Gelegenheit sich vorzubereiten. Ich konnte dank Allgemeinbildung und Intuition zum Glück fast alle Fragen ohne große Probleme beantworten, aber wen wunderts, dass die Testate da zur Gruppenarbeit ausarten und eher ein Integrationstest sind? ;) Zudem wurden diese ab dem 2. Praktikumstermin am Ende abgehalten, wenn man geistig schon ausgelaugt ist, damit auch ja niemand nur 1 Minute früher geht und dadurch seine ECTS nicht ausreichend abgeleistet hätte. Ordnung muss schließlich sein! Toll ist auch die Idee, den Tutoren direkt Feedback zu geben. Nur: Die QR-Codes hingen direkt neben der Tür, es gab aber kaum eine Möglichkeit, sie beim rausgehen abzuscannen. Und: Wie soll ich die freundlichen Aufpasser bewerten?! Hab die Gelegenheit also genutzt, um dem Professor direkt Feedback zu geben, was besser laufen könnte. Ich bezweifel, dass es auf offene Ohren stößt, aber vielleicht hilft es nachfolgenden StudentInnen-Genrationen. :)

Fazit: Technische Vorbereitung ist essentiell. Sich die relevanten Vorlesungsinhalte anschauen (soweit verfügbar) und Integration ist hilfreich. Ansonsten gilt es mitzuspielen und mitzuschwimmen. Auch wenn ich nur durchs Nachlesen der Aufgaben einen groben Überblick gewonnen hab, was wir da eigentlich gemacht haben und nicht ganz sicher weiß, was ich richtig und falsch beantwortet habe (manche Fragen waren auch zweideutig formuliert), bin ich froh, alle Testate ohne große Probleme geschafft zu haben und die Veranstaltung abhaken zu können. :)

Bild: DrJanaOfficial, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

STUDIUM
#Physiologie #Praktikum #2.Semester

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